Während der Schwangerschaft werden verschiedene Blutuntersuchungen durchgeführt, um den Gesundheitszustand der Mutter und des ungeborenen Kindes zu überwachen. Diese Tests dienen dazu, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Hier sind einige der gängigen Blutuntersuchungen, die zur Schwangerschaftsvorsorge gehören:
Blutgruppen- und Rhesusfaktorbestimmung:
Dieser Test stellt fest, welche Blutgruppe die werdende Mutter hat und ob sie den Rhesusfaktor (Rh-Faktor) positiv oder negativ hat. Dies ist wichtig, um mögliche Komplikationen im Zusammenhang mit Blutgruppeninkompatibilität zu vermeiden. Bei Schwangeren, die Rhesus-negativ sind, kann die kindliche Blutgruppe aus dem Blut der Mutter bestimmt werden. Dadurch weiß man schon früh in der Schwangerschaft, ob es zu einer Blutgruppeninkompatibilität kommen kann und ob die Schwangere prophylaktisch eine Anti-D-Gabe benötigt, um dieses Risiko zu vermeiden.
Hämoglobintest:
Dieser Test misst den Hämoglobingehalt im Blut und kann auf Anämie (Eisenmangel) hinweisen. Der Hb-Wert wird am Anfang der Schwangerschaft und in der 24. SSW bestimmt. Sollte die Schwangere eine Eisenmangelanämie aufweisen, wird diese mit einem Eisenpräpart therapiert und der Wert häufiger bestimmt.
Blutzuckertest:
Ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes, der normalerweise zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt wird. Im ersten Schritt erfolgt das sogenannte GDM-Screening, bei dem die Schwangere 50 g Glucoselösung zu sich nimmt. Der Blutzuckerwert wird eine Stunde später gemessen. Sollte dieser Test auffällig sein, wird im nächsten Schritt der sogenannte orale Glucosetoleranztest (OGTT) durchgeführt. Bei diesem Test werden drei Blutzuckerwerte gemessen: der Blutzucker, den die Schwangere als Nüchtern-Wert hat, eine Stunde und zwei Stunden, nachdem die Schwangere eine 75g Glucoselösung zu sich genommen hat.
HIV-Test:
Ein Test auf das humane Immundefizienzvirus (HIV), um festzustellen, ob die Mutter HIV-positiv ist. Dies ermöglicht eine angemessene Betreuung und präventive Maßnahmen, um die Übertragung des Virus auf das Baby zu minimieren.
Syphilis-Test: Ein Test auf Syphilis, um eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen und Komplikationen für Mutter und Kind zu verhindern. Das Ergebnis versteckt sich hinter der Abkürzung im Mutterpass: LSR
Hepatitis-B-Test:
Ein Test auf Hepatitis B, um festzustellen, ob die Mutter das Virus trägt. Dies ermöglicht Maßnahmen zur Verhinderung der Übertragung auf das Neugeborene.
TORCH-Panel: Ein Bluttest, der auf verschiedene Infektionen prüft, die während der Schwangerschaft problematisch sein können. TORCH steht für Toxoplasmose, Röteln, Zytomegalievirus und Herpes simplex.
Gerinnungstests:
Manchmal werden Tests durchgeführt, um die Blutgerinnung zu überprüfen, insbesondere wenn es Anzeichen für Gerinnungsstörungen gibt oder die Schwangere schon einen oder mehrere Fehlgeburten erlebt hat.
Genetische Tests: Je nach Alter der Mutter, familiärer Vorgeschichte und anderen Faktoren können genetische Tests durchgeführt werden, um das Risiko bestimmter genetischer Erkrankungen zu bewerten.
Die Ergebnisse dieser Tests werden im Mutterpass vermerkt.
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